Klöckner eigentlich noch Landesvorsitzende?
In der rheinland-pfälzischen Union brodelt es wieder einmal. Nach der verlorenen Landtagswahl und der Mauss-Spendenaffäre hatten sich schon beim CDU-Landesparteitag in Wittlich deutliche Risse durch die Partei gezogen. Jetzt ist die Spendenaffäre erneut im Fokus, wenn es um die Aufstellung des rheinland-pfälzischen Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl geht.
Dazu äußert sich Daniel Stich, Generalsekretär der SPD Rheinland-Pfalz:
„Nach tagelangem Abtauchen der Landesvorsitzenden und ewigem Hin und Her hatte sich Peter Bleser von seinem Amt als Schatzmeister der rheinland-pfälzischen CDU zurückgezogen. Zu heikel war wohl seine Rolle im Mauss-Spendendebakel, das sich zu großen Teilen auch im eigenen Wahlkreis abgespielt hatte. Jetzt soll ausgerechnet Peter Bleser womöglich Spitzenkandidat der CDU Rheinland-Pfalz für die anstehende Bundestagswahl werden? Ist das nun die Belohnung dafür, dass er in der Hochphase der Spendenaffäre widerwillig den Schatzmeister-Posten räumte? Wie die Rhein-Zeitung berichtet, ist alternativ auch Generalsekretär Patrick Schnieder im Gespräch, der in der Hochphase der Spendenaffäre ebenfalls kein gutes Bild abgab und genau wie Julia Klöckner gerne die dritte Reihe der Partei nach vorne schickte, um selbst in der Deckung zu bleiben.
In der CDU werden Stimmen laut, die eine Entscheidung von Julia Klöckner fordern. Ich frage mich: Ist Frau Klöckner eigentlich noch Landesvorsitzende? Oder wer trifft im rheinland-pfälzischen Landesverband der Union mittlerweile die Entscheidungen? Wegducken im Parteispendenskandal. Abtauchen, während die Bezirksvorstände um die Spitzenkandidatur rangeln.
Vielleicht sollte sich die CDU-Landesvorsitzende noch einmal zu Gemüte führen, was Leute aus den eigenen Reihen beim und nach dem Landesparteitag in Wittlich harsch kritisiert hatten. Da war von Postengeschacher die Rede, das sich in den Hinterzimmern der Bezirksverbände abspiele, von Perversität und unverhohlener Klüngelei. Genau danach sieht es nun wieder aus. So ernst nimmt Julia Klöckner also Kritik aus der eigenen Partei?“